Zur Schnittstelle des Unternehmens werden als Wirtschaftsingenieur

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Aktuell gehört der Studiengang des Wirtschaftsingenieurwesens bundesweit zu den beliebtesten und am häufigsten gewählten Fächern bei Studenten. Und damit sind alle Bildungswege gemeint. Sowohl an den Universitäten als auch an den Online Fernhochschulen ist dieser Studiengang eine beliebte Wahl bei angehenden Akademikern.

Zum einen mag das daran liegen, dass die Aussichten auf ein gutes bis sehr gutes Einkommen eine sichere Zukunftsperspektive prognostizieren. Zum anderen handelt es sich um einen Beruf, der später im Unternehmen zu einer Schnittstellenfunktion führt. Das ist wiederum ein Vorteil, weil der Positionsinhaber so gleich mehrere Aufgaben erfüllt. Er macht sich damit unentbehrlicher für den Betrieb und hat in der Regel eine gute Stellung im Unternehmen inne, beispielsweise im unteren oder mittleren Management.

Welche Voraussetzungen benötigt ein Student für das Wirtschaftsingenieurwesen?

Je nachdem welchen Bildungsweg ein Student wählt, gibt es bestimmte Bedingungen, um den Studiengang zu belegen. Grundsätzlich ist eine Hochschulzugangsberechtigung nötig. Diese erhält ein angehender Akademiker durch den Erwerb des Abiturs, der Fachhochschulreife oder der fachgebundenen Hochschulreife. Bei manchen Lehrinstituten gehört auch ein Vorpraktikum zu den Qualifikationen für das Wirtschaftsingenieurwesen. Des Weiteren sind persönliche Stärken im Bereich Mathematik, Technik und Wirtschaft gute Voraussetzungen, um mit dem Lehrstoff gut zurecht zu kommen.

Aktuell zeichnet sich für arbeitssuchende Absolventen eine gute Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt ab. Laut einer Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit setzt sich die gute Tendenz aus dem Vorjahr auch 2018 fort. Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften ist hoch, das beweisen die angegebenen freien Stellen der Unternehmen bei der Bundesagentur für Arbeit. Im Februar erreichten die Zahlen sogar ein deutliches Plus zum Vorjahr. Auch der Ausbildungsmarkt steht derzeit nicht still, weshalb die Situation für Bewerber gegenwärtig nicht besser sein könnte.

Ein Fernstudium ist nicht für jeden Studenten geeignet. Selbstdisziplin und Motivation sind zwei wichtige Stichworte. (#01)

Ein Fernstudium ist nicht für jeden Studenten geeignet. Selbstdisziplin und Motivation sind zwei wichtige Stichworte. (#01)

Fernstudium: Berufsbegleitend zum Bachelor of Engineering

Ein Fernstudium ist nicht für jeden Studenten geeignet. Selbstdisziplin und Motivation sind zwei wichtige Stichworte.

Wirtschaftsingenieure haben nicht nur die Möglichkeit, einen Abschluss an einer klassischen Universität zu erwerben. Es ist auch möglich, einen berufsbegleitenden Fernstudiengang zu belegen, um den Bachelor of Engineering zu machen.

Der Vorteil an diesem Bildungsmodell ist, dass das Studium parallel zum Beruf läuft. Zum einen bedeutet das natürlich drei bis vier Jahre eine Doppelbelastung, zum anderen benötigen Studenten eines solchen Studiengangs eine erhöhte Selbstdisziplin.

Ähnlich wie bei der Heimarbeit ist es möglich, die Zeit frei einzuteilen, sodass es verführerisch sein kann, die Arbeit zu vertagen. Grundsätzlich müssen 20 bis 30 Wochenstunden absolviert werden, um den Stoff des Wirtschaftsingenieur-Studiums in vorgegebener Zeit durchzuarbeiten. Disziplin, Motivation und Eigeninitiative sind drei wichtige Stichworte, die eng mit dem Studium an einer Fernuniversität zusammenhängen. Einige Institute bieten daher auch kostenlose „Probewochen“, sodass Studenten zunächst testen, ob diese Art des Studierens zu den persönlichen Stärken und Schwächen passt.

In der Regel ist es möglich, bereits erworbene Leistungen aus der Betriebswirtschaftslehre oder den Ingenieurwissenschaften anrechnen zu lassen. Die Fernuniversität entscheidet im Einzelfall darüber, wenn ein Antrag auf Anerkennung eingereicht wurde. Das kann sich sehr positiv auf das Fernstudium auswirken, denn einerseits ermöglicht das eine verkürzte Regelstudienzeit und andererseits entfallen so einige Monate an Studiengebühren.

Video: Wirtschaftsingenieur

Welche Inhalte vermittelt ein Wirtschaftsingenieur-Studium?

Grundsätzliche Studieninhalte in den ersten Semestern sind beispielsweise Volkswirtschaftslehre, Mathematik, Fertigungswirtschaft, technische Mechanik und Physik. Im Laufe des Studiums kommen weitere Themenbereiche wie Marketing, Automatisierung, Personal- und Unternehmensführung sowie Thermodynamik-Module hinzu.

Grundlegende Kenntnisse werden außerdem in den Bereichen Werkstoffkunde, Elektrotechnik und Maschinenelemente erworben. Wirtschaftsrecht, Finanzierung, Produktion, Buchführung, Controlling, Projektmanagement und Qualitätssicherung zählen ebenfalls zu den Inhalten des Wirtschaftsingenieur-Studiums.

Generell ist es möglich, dass sich die Studenten während des Studiums auf eine spezifische Richtung fokussieren. Wer sich beispielsweise auf Wirtschaft oder Ingenieurwissenschaften verstärkt konzentriert, ist in Betrieben häufig als Entwickler für Unternehmensstrategien und somit als Berater tätig. Darüber hinaus gibt es aber auch die Möglichkeit, sich in der Technik zu spezialisieren. Dann stehen Jobs im Bauingenieurswesen oder im Maschinenbau zur Wahl.

Aufgrund ihrer bereits erwähnten Generalisten-Position sind Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens dazu in der Lage, das Projektmanagement in jeglichen Unternehmensbranchen zu leiten. (#02)

Aufgrund ihrer bereits erwähnten Generalisten-Position sind Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens dazu in der Lage, das Projektmanagement in jeglichen Unternehmensbranchen zu leiten. (#02)

Diese Jobpositionen sind nach dem Studium für Wirtschaftsingenieure möglich

Optimierung, Beschaffung, Vertrieb und Leistung: Wirtschaftsingenieure sind in einem Unternehmen sehr vielseitig einsetzbar.

Der Studiengang des Wirtschaftsingenieurwesens existiert schon sehr lange. Früher war er unter dem Namen „Wirtschaft & Technik“ an den Universitäten gelistet. Allerdings war das Interesse gemäßigt. Heute – in einer Welt der Digitalisierung – sind Wirtschaftsingenieure sehr gefragt und zwar in vielen verschiedenen Branchen.

Sie gehören zu den Generalisten in einem Unternehmen. Das bedeutet, dass sie eine große Zahl an diversen Fähigkeiten mitbringen und diese in verschiedenen Bereichen einsetzen können.

Aus diesem Grund ist es für einen Absolventen des Wirtschaftsingenieurwesens möglich in folgenden Jobpositionen zu arbeiten:

  • Optimierung:
    Um Herstellungsprozesse zu verbessern, sind Wirtschaftsingenieure die richtige Wahl für ein Unternehmen, das in der Industriebranche tätig ist.
  • Beschaffung:
    Im Bereich des Einkaufs sind die Absolventen dieses Studiengangs ebenfalls hervorragend platziert. Sie unterstützen den Betrieb dabei, die Beschaffungsprozesse für Materialien zu optimieren.
  • Vertrieb:
    Auch im Verkauf sind Wirtschaftsingenieure ein Gewinn für Unternehmen. Sie sind Profis, wenn es darum geht, Technikprodukte und Dienstleistungen an Abnehmer zu verkaufen.
  • Leitung:
    Aufgrund ihrer bereits erwähnten Generalisten-Position sind Studenten des Wirtschaftsingenieurwesens dazu in der Lage, das Projektmanagement in jeglichen Unternehmensbranchen zu leiten.

Hinzu kommen weitere Aufgaben wie Controlling, Begutachtung und Kostenverbesserung oder alltägliche Geschäftstätigkeiten wie Meetings, Besichtigungen und Kundentermine.

Wirtschaftsingenieure sind in folgenden Branchen sehr gefragt:

  • Automobilbranche, Luft- und Raumfahrt, Maschinenbau und die allgemeine Baubranche
  • Energieindustrie, Logistik-Branche sowie in den Bereichen Erforschung und Entwicklung

Des Weiteren sind sowohl Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationstechnik als auch die Medizintechnik und Dienstleister für betriebliche Angelegenheiten sehr interessiert an Wirtschaftsingenieuren.

Wirtschaftsingenieure sind in der Lage verschiedene Aufgaben aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen zu managen und zu leiten, weshalb sie oft eine Schnittstellenfunktion einnehmen. (#03)

Wirtschaftsingenieure sind in der Lage verschiedene Aufgaben aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen zu managen und zu leiten, weshalb sie oft eine Schnittstellenfunktion einnehmen. (#03)

Warum sind Wirtschaftsingenieure funktionale Schnittstellen im Unternehmen?

Wirtschaftsingenieure sind in der Lage verschiedene Aufgaben aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen zu managen und zu leiten, weshalb sie oft eine Schnittstellenfunktion einnehmen.

Wirtschaftsingenieure haben auch zukünftig einen festen Platz in der Arbeitswelt. Auch, wenn aktuell die Diskussion um das Modell Arbeit 4.0 für Szenarien sorgt, die Branchen voller digitalisierter Prozesse und Arbeitsbereiche zeichnen. In der Zukunft werden viele Berufe durch automatisierte Roboter und Maschinen ersetzt. Geschuldet ist das der Tatsache, dass die Technik in allen Unternehmensbereichen immer mehr Gewichtung erhält. Nicht nur die Fertigungszeit, sondern auch die zu schaffende Produktionsmenge werden so erhöht.

Schnellere Geschwindigkeiten und mehr Produkte führen folglich auch zu erhöhten Abnahmemengen und damit zu mehr Profit, was letztlich für die Führungsetage entscheidend ist. Somit – so mutmaßen die Experten – ersetzen viele Betriebe in der Zukunft zahlreiche Arbeitnehmer durch Maschinen, Roboter und programmierte Algorithmen.  Dass das tatsächlich sehr viele Bereiche betreffen kann, ist kein Geheimnis. Wirtschaftsingenieure haben hier jedoch einen nicht zu verachtenden Vorteil.

Ihre große Stärke ist ihre Schnittstellenfunktion. Sie verbinden gekonnt die Bereiche Technik und Wirtschaft, was genau in den Digitalisierungsprozess der heutigen Zeit passt. Wie bereits erwähnt haben Wirtschaftsingenieure die Möglichkeit sowohl im technischen als auch im ingenieurwissenschaftlichen Bereich zu arbeiten.

Auch in Zukunft müssen die Maschinen, die die Arbeitnehmer ersetzen sollen, gebaut und programmiert werden. Darüber hinaus kann auch ein anderes Szenario eintreten und zwar, dass diese Roboter und Maschinen nicht automatisiert agieren, sondern von Menschenhand gesteuert werden müssen. Dann sieht die Arbeitslage wieder entsprechend anders aus. Das Problem ist, dass es sich aktuell um Spekulationen handelt, die aber mit Blick auf die Entwicklung der Industrie 4.0 nicht unrealistisch sind.

Video: Wirtschaftsingenieurwesen und Jobs Wirtschaftsingenieur | ABSOLVENTA Sprechstunde

Ein Resümee: Der Arbeitsmarkt in Deutschland

Laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zählten im Jahr 2017 rund 45 Millionen Menschen in Deutschland zu den Erwerbstätigen. Darunter befanden sich 39 Millionen Arbeitnehmer und 4 Millionen Selbstständige. Während die Zahl der Arbeitgeber und -nehmer im produzierenden Gewerbe über die letzten Jahre ungefähr gleich geblieben ist, wuchs die Zahl an Dienstleistern bis 2017 auf knapp 33 Millionen an. Eine gute Bilanz und Zukunftsperspektive für alle Studenten der Wirtschaftsingenieurwissenschaften. Der Arbeitsmarkt in Deutschland wächst und macht es  kommenden Generationen möglich, den Wirtschafts- und Techniksektor aktiv mitzugestalten.


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