Finanzielle Vorsorge für die Zukunft: Die Generation Z lebt im Moment.

0

Sparen für den Ruhestand ist für alle ein wichtiges Thema, ganz besonders für die jüngeren Generationen. Denn da ist noch gar nicht sicher, inwieweit sie noch vom staatlichen Rentenmodell profitieren werden.

Die Finanzen der Millennials und der Generation Z: Aussichten für den Ruhestand

Die Millennials und die Generation Z gelten gemeinhin nicht als die großen Sparer. Es wird ihnen nachgesagt, dass sie ihr Geld zum Fenster rauswerfen. Doch viele dieser Generationen interessieren sich für Geldanlagen, haben teilweise Geld in Aktien angelegt oder versuchen sich in anderen Formen des Vermögensaufbaus. Sie suchen nach kreativeren Möglichkeiten, ihren Ruhestand finanziell abzusichern. Doch wie sehen ihre Aussichten für ihre Finanzen aus? Was können sie im Ruhestand erwarten?


Generation X und die Baby-Boomer zahlen fleißig in die Rentenkasse ein

Die Rentenformel, wie die Generation X und die Baby-Boomer sie noch nutzen, sind für Millennials und die Generation Y ziemlich überholt. In früheren Jahren waren Arbeitsplätze sicher, wer einmal in einem Unternehmen war, ist dort häufig bis zur Rente geblieben.

Sie konnten sich in der Zeit ein schönes Rentenpolster ansparen und von teilweise großzügigen Leistungen der Arbeitgeber profitieren. Die jüngere Generation setzt nicht mehr auf Jobsicherheit, sie wechseln häufiger den Arbeitsplatz. Das hat zur Folge, dass sie von den großzügigen Leistungen der Arbeitgeber nicht viel abbekommen. Sie nutzen andere Möglichkeiten, um ihre Ersparnisse anzulegen.

Weitere Herausforderungen erschweren den Vermögensaufbau

Renten- und Jobunsicherheit sind jedoch nur zwei der vielen Hindernisse, die den Vermögensaufbau für die Altersvorsorge heute erschweren. Die Löhne haben sich in den letzten vier Jahrzehnten kaum erhöht.

Die Wohnkosten haben sich im selben Zeitraum allerdings verdoppelt. Die Inflation hat die Lebenshaltungskosten in jüngster Vergangenheit drastisch ansteigen lassen. In den USA leben noch etwa die Hälfte aller 18- bis 29-Jährigen bei ihren Eltern oder sind wirtschaftlich von ihnen abhängig. Für viele sind die hohen Wohnkosten eine große Hürde, die sie daran hindert bereits früh für den Ruhestand zu sparen.

Auf viele junge Menschen passen die traditionellen Lebens- und Arbeitsmodelle nicht mehr. Viele suchen deshalb nach neuen, kreativen Möglichkeiten, ihren Ruhestand zu überdenken. (Foto: AdobeStock - 436620220 Mirko Vitali)

Auf viele junge Menschen passen die traditionellen Lebens- und Arbeitsmodelle nicht mehr. Viele suchen deshalb nach neuen, kreativen Möglichkeiten, ihren Ruhestand zu überdenken. (Foto: AdobeStock – 436620220 Mirko Vitali)

Die traditionellen Modelle passen heute nicht mehr

Auf viele junge Menschen passen die traditionellen Lebens- und Arbeitsmodelle nicht mehr. Viele suchen deshalb nach neuen, kreativen Möglichkeiten, ihren Ruhestand zu überdenken. Viele von ihnen sind direkt, nachdem die Dotcom-Blase geplatzt war und die Weltwirtschaftskrise die gesamte Wirtschaft betroffen hat, in den Arbeitsmarkt eingetreten. Ihre finanzielle Zukunft war ungewiss. Für die Gen Z sieht es nicht ganz so düster aus. Sie sind technisch versiert, als Digital Natives mit den neuen Technologien aufgewachsen und haben keine Angst vor dem Unternehmertum. Die 18- bis 35-Jährigen investieren heute mehrheitlich in Aktien und ähnliche Wertanlagen. Wer früh damit anfängt, steigert seine Chancen sich damit eine finanzielle Zukunft aufzubauen.

Rentenentwicklung ungewiss

Wer nach dem 1. Januar 1964 geboren ist, kann (Stand heute) mit 67 Jahren in Rente gehen, ohne Abzüge befürchten zu müssen. Doch es bleibt ungewiss, wie sich das Renteneintrittsalter und überhaupt die Rente in der Zukunft entwickeln werden. Die Regelaltersgrenze ist häufiges Thema von Debatten. Wie es damit in 25 Jahren aussieht, lässt sich heute nicht vorhersagen. Klar ist, dass es immer mehr Senioren geben wird, die mit ihrer Rente unterhalb der Armutsgrenze leben und auf staatliche Hilfe angewiesen sein werden.

Das macht Alternativen zu den bisher üblichen Vorsorgewegen immer notwendiger. Doch die junge Zielgruppe interessiert sich wenig für den Kauf einer Immobilie oder die betriebliche Altersvorsorge.

Auf der Suche nach nachhaltigen Finanzanlagen

Viele junge Menschen suchen nicht nur Investments, um sich ein Vermögen aufzubauen oder die Altersvorsorge zu sichern. Sie legen auch auf Nachhaltigkeit großen Wert. Die jungen Menschen haben ein ausgeprägtes Bewusstsein für Nachhaltigkeit, auch bei der Altersvorsorge. Bei gleicher Rendite und Sicherheit würden sich die meisten für das nachhaltigere Anlageprodukt entscheiden. Nur die Wenigsten würden allerdings auf Rendite zugunsten der Nachhaltigkeit verzichten. Umfragen zufolge entscheiden sich die jungen Menschen für Investitionen in Unternehmen, die sozial engagiert sind und sich für den Umwelt- und Klimaschutz stark machen.

Ruhestand wird neu definiert

Viele Millennials definieren den Weg in den Ruhestand neu. Sie stellen sich auch ihr Leben als Rentner anders vor. Viele wollen lieber jetzt leben, reisen und neue Erfahrungen machen und dafür ihre Ersparnisse ausgeben.

Sie wollen nicht darauf warten, im Rentenalter ein erfülltes Leben zu haben. Sie wollen es jetzt. Regelmäßig für die klassische Altersvorsorge zu sparen, liegt ihnen nicht.

Dieser Lösungsansatz entspringt allerdings teilweise aus einer Notwendigkeit heraus. Die finanziellen Hürden für den Kauf einer Immobilie in Deutschland sind hoch geworden.

Die gesetzliche Rente ist ungewiss. Deshalb denken viele dieser Generationen über einen Zweitjob nach oder die Möglichkeit, den Ruhestand finanziell mit einem Teilzeitjob aufzubessern.

Widersprüchliche Informationen

Teilweise sind die Informationen, wenn es um den Ruhestand der Generation Z geht, etwas widersprüchlich. Einerseits ist spart diese Generation schon jetzt mehr Geld als jede andere für ihren Ruhestand. Die jungen Menschen sind zuversichtlich, dass ihnen genug Geld zur Verfügung stehen wird.

Sie werden schon früh aktiv und sparen. Möglicherweise liegt dies auch daran, dass die jungen Menschen in Familien groß geworden sind, in denen Eigeninitiative und Sparen für die Rente ein wichtiges Thema war.

Allerdings haben auch viele junge Menschen der Gen Z kaum Ersparnisse und denken auch noch nicht über das Rentenalter nach.

Rücklagen wurden während der Pandemie aufgebraucht, die steigenden Lebenshaltungskosten durch die höhere Inflation setzen vielen zu. Sie haben am Ende gar nichts übrig, das sie sparen könnten für ihre Rente.

 Krieg, Inflation, Klimakrise und auch die Pandemie haben gezeigt, dass Edelmetalle, Immobilien, ETFs und Aktien am Ende sicherer sind. (Foto: AdobeStock - 642494837 Surachetsh)

Krieg, Inflation, Klimakrise und auch die Pandemie haben gezeigt, dass Edelmetalle, Immobilien, ETFs und Aktien am Ende sicherer sind. (Foto: AdobeStock – 642494837 Surachetsh)

Performance von Geldanlagen – Sichtweise einheitlich

Anleger – quer durch alle Altersgruppen – sind sich einig, dass es in Krisenzeiten nichts Besseres gibt als Sachwerte. Krieg, Inflation, Klimakrise und auch die Pandemie haben gezeigt, dass Edelmetalle, Immobilien, ETFs und Aktien am Ende sicherer sind. Sparbücher, Festgeld- oder Tagesgeldkonten sind in Krisenzeit absolut ungeeignet als Geldanlage.

Bei mehr als der Hälfte der Millennials und der Gen Z sind fondsbasierte Rentenversicherungen ein Thema. Viele können sich vorstellen, ihr Geld für die private Altersvorsorge in chancenorientierte, aktienbasierte Wertanlagen zu investieren. Vielen ist dabei bewusst, dass sie privat für ihren Ruhestand vorsorgen müssen. Sie blicken relativ optimistisch in die Zukunft.

Viele junge Menschen suchen nicht nur Investments, um sich ein Vermögen aufzubauen oder die Altersvorsorge zu sichern. Sie legen auch auf Nachhaltigkeit großen Wert. Die jungen Menschen haben ein ausgeprägtes Bewusstsein für Nachhaltigkeit, auch bei der Altersvorsorge. Bei gleicher Rendite und Sicherheit würden sich die meisten für das nachhaltigere Anlagen (Foto: AdobeStock - 58704417 Tatjana Balzer)

Viele junge Menschen suchen nicht nur Investments, um sich ein Vermögen aufzubauen oder die Altersvorsorge zu sichern. Sie legen auch auf Nachhaltigkeit großen Wert. Die jungen Menschen haben ein ausgeprägtes Bewusstsein für Nachhaltigkeit, auch bei der Altersvorsorge. Bei gleicher Rendite und Sicherheit würden sich die meisten für das nachhaltigere Anlagen (Foto: AdobeStock – 58704417 Tatjana Balzer)

 

Sparen lernen ist wichtig

Die Altersvorsorge kann zum Teufelskreis werden. Richtwerte sind teilweise beliebig festgelegt, die Erwartungen sind hoch. Doch das ist noch lange kein Grund zum Verzweifeln für Millennials oder die Gen Z. Noch ist genug Zeit, eine Altersvorsorge aufzubauen. Wer heute 40 Jahr alt ist, hat noch 20 oder 30 Jahre Zeit dafür. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Ruhestand bis dahin eh anders aussehen wird als bei den bisherigen Rentnern.

Manche planen schon früher in Teilruhestand zu gehen oder suchen sich später noch einen Teilzeitjob, um die Zeit sinnvoll zu verbringen. Andere – die sogenannten Frugalisten – sparen schon sehr jung einen großen Teil ihres Geldes, um dann Anfang 50 aufzuhören zu arbeiten.

Wie auch immer die finanzielle Situation des Einzelnen aussieht: Es ist wichtig, im Lauf des Lebens die Fähigkeit zu entwickeln, nach ganz eigenen Vorstellungen Geld zu sparen. Der erste Schritt dabei ist meist, sich eine Vorstellung davon zu machen, wie viel Geld reinkommt und wie viel Geld jeden Monat wieder rausgeht. Für eine solche Haushaltsrechnung gibt es tolle Tools. Damit lässt sich ganz leicht erkennen, wo das ganze Geld hingeht, welche Ausgaben unnötig sind. Wer aufgrund der Zahlen dann regelmäßig anfängt etwas beiseite zu legen, hat ein gutes Fundament, um später größere Sparziele zu erreichen, sich eine Altersvorsorge aufzubauen oder schuldenfrei zu bleiben.

Lassen Sie eine Antwort hier