Studenten: Morgens Hörsaal am Abend Casino?
Anbietervergleich sinnvoll
Die Spielbank Wiesbaden ist nur ein Vertreter von Spielhallen, die Studenten beschäftigen. Doch während die einen nur Servicekräfte suchen, die die Automaten warten und reparieren, sich um die Gäste kümmern und die Abrechnung des Tages erstellen, wollen die anderen ihre eigenen, gut ausgebildeten Croupiers als echte Casino-Fachkräfte heranziehen. Dabei stellt sich die Frage, warum der Casino-Branche überhaupt Arbeitskräfte fehlen. Warum ist es nicht möglich, für die spannende Tätigkeit an den Spieltischen, zur Automatenbetreuung und rund um die Verwaltung des Casinos genügend Fachkräfte zu finden?
Fachkräftemangel als internationales Problem
Das Problem, das sich hier in Deutschland abzeichnet, ist auch international nicht unbekannt. Sogar in den großen Casinos in Las Vegas fehlen die Fachkräfte, die zur Bewältigung anstehender Aufgaben am Ende von anderen Casinos geliehen werden müssen. Das wiederum hat den Nachteil, dass einzelne Bereiche temporär geschlossen werden müssen, damit alle Casinos überleben können. Vor allem bei großen Veranstaltungen stellt sich das als schwerwiegendes Problem dar.
Fachkräfte fehlen aus vielerlei Gründen
Nicht immer lässt sich der Fachkräftemangel auf eine zu niedrige Entlohnung zurückführen, auch wenn sich beispielsweise als Croupier keine Reichtümer verdienen lassen.
Doch es gibt auch andere schlechter bezahlte Jobs, die noch nicht einmal mit der Spannung und Abwechslung, die im Casino üblich ist, aufwarten können. Es muss daher noch andere Gründe geben, warum die Branche unter einem Fachkräftemangel leidet. Einer davon mag das immer noch zweifelhafte Image der Casino-Welt darstellen.
Noch längst nicht alle Menschen haben erkannt, dass es sich bei Casinos um achtsam geführte Unternehmen handelt, die fast nur im Film zwielichtig und gefährlich sind. Die komplette Branche kämpft mit der Stigmatisierung und mit negativen Assoziationen.
Sei es der angeblich fehlende Jugendschutz, sei es die Möglichkeit der Suchtgefährdung oder seien es negative Erlebnisse, die einige Spieler hatten (wohl wissend, dass zum Glücksspiel auch das Verlieren gehören kann!): Nicht überall ist die Glücksspielbranche gut angesehen. Auch wenn es Vorurteile sind, verhindern sie doch, dass sich allzu viele Menschen für einen Beruf in diesem Bereich entscheiden.
So kann es für Casinos aufwärtsgehen
Die meisten Casinos müssen keine Werbung für sich und die angebotenen Spiele machen, sondern eher für die verfügbaren Arbeitsplätze. Dabei hat die Arbeit im Casino viele positive Aspekte:
- Arbeit mit vielen Menschen unterschiedlichen Charakters
- tägliche Abwechslung
- internationale Ausrichtung und damit weltweite Perspektiven
- spannende und abwechslungsreiche Aufgaben
- angemessene Bezahlung
Die Welt der Casinos und seiner Mitarbeiter ist wie eine eigene, kleine Familie. Wichtig ist, dass angehende Fachkräfte für diesen Bereich offen sind und keine Vorurteile hegen.
Sie sollten die Casino-Welt nicht als dubios und gewinnorientiert sehen, wenngleich Letzteres sowohl für den Betreiber der Spielhalle als auch für die Spieler selbst zutreffend sein mag.
Eine gewisse Offenheit gegenüber anderen Arbeitsweisen ist jedoch vonnöten, gleichzeitig müssen Bewerber und angehende Fachkräfte bereit sein, sich in die Strukturen des Casinos einzufügen.
Jeder Mitarbeiter ist ein Rädchen im Getriebe des Unternehmens, welches auf reibungslose Abläufe und das Einhalten von festen Regelungen angewiesen ist.
Wie Interessenten zum Croupier werden können oder einen anderen Job im Casino ergattern, erklären wir im Folgenden am Beispiel der Studierenden, die in der Regel zuerst im Nebenjob oder für ein Praktikum im Casino anfangen. Wichtig: Größere Casinos bieten mehr Abwechslung und sind damit für eine Ausbildung interessanter.
Studenten sind hier leichte Beute, wie sich auch aus den Erfahrungen von Spielbankbesuchern, die sich auf wettenerfahrungen.com äußern, erlesen lässt. Dabei macht einen guten Croupier noch viel mehr aus als nur das Fingerspitzengefühl.
Für Studenten heißt es, sich die verschiedenen Anbieter für die Croupier-Ausbildung genauer anzusehen. Was bieten diese, was können sie, wie ist der Verdienst? Und, ganz wichtig, wie steht es um die Reputation des Etablissements?
Eine kleine Hinterhof-Kaschemme hat nur schwerlich das Zeug dazu, einen Profi auszubilden, der sich mit dem Glücksspiel ebenso auskennt wie mit der aktuellen Rechtslage.
Ausbildung ist kein Kinderspiel
Die Studenten, die an dem Kurs der Spielbank teilnehmen und pro Tag rund drei Stunden hier verbringen, wissen schon bald um die Schwierigkeit dieses Jobs.
Die Anforderungen sind hoch, denn es wird ein gewisses Geschick im Umgang mit den Jetons ebenso gefordert wie Konzentration und Merkfähigkeit. Zahlenkombinationen in immer neuer Konstellation müssen gelernt werden!
Durch die hohen Anforderungen hält erfahrungsgemäß nur ein Drittel der Auszubildenden den Kurs bis zum Ende durch. Meister ihres Fachs gehen davon aus, dass es rund sieben Jahre Erfahrung braucht, bis alle Fertigkeiten vorhanden sind und ein Croupier sein Handwerk perfekt beherrscht.
So lange dauert der Kurs zwar nicht und die Studenten kommen schon eher in Kontakt mit echten Spielern, die sie betreuen dürfen.
Die Ausbildung hier dauert nur etwa drei Monate und kann schon aus diesem Grund nur die Basis-Fertigkeiten vermitteln. Die genaue Fachkenntnis kommt später und muss nach und nach erworben werden. Dabei ist noch ein wichtiges Detail zu erwähnen.
Die Ausbildung führt zum Titel „Kopfcroupier“ oder zum „Black Jack Dealer“. Der Kopfcroupier sitzt gegenüber vom Kessel und bedient die Gäste. Er darf keine Gewinne auszahlen.
Die Belastung für die Studenten ist hoch, denn sie müssen die Ausbildungsinhalte zusätzlich zu ihrem Studium in den Kopf bekommen.
Sie haben natürlich Glück, wenn der Kurstermin in den Semesterferien liegt. Andernfalls setzen viele Studenten ihre Prioritäten, die interessanterweise fast immer zugunsten der Spielbank ausfallen.
Was anfänglich kinderleicht aussieht, entpuppt sich schon bald als wirklich schwierig und als anspruchsvolle Tätigkeit. Zumal im späteren Berufsleben noch die Ablenkung durch die Gäste auf die Croupiers zukommt.
Wer da in der Lage sein soll, sich die Zahlenkombinationen zu merken und verlässlich für ein Gelingen des Spiels (zugunsten der Spielbank) sorgen soll, muss überaus belastbar sein. Diesen Punkt bedenken viele studentische Bewerber nicht und sind in ihrem Vorhaben von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Anfangs nur ein Nebenjob
Viele Studenten reizt der Gedanke, sich in der verruchten Spielhalle zu bewegen und dort nicht nur als Gast zu sein, sondern als wirklich wichtige Person zu agieren. Sie nehmen das Angebot für einen Nebenjob als Croupier gern an und beginnen hier ihre Ausbildung.
Nicht selten lässt nach und nach der Lerneifer nach, allerdings nicht der für das Glücksspiel, sondern für das Studium.
Viele Studienabbrecher versuchen, den anfänglichen Nebenjob zum Hauptberuf werden zu lassen, doch nur wenigen gelingt das endgültig. Es gibt aber auch Fälle, in denen der Student oder die Studentin hier seinen oder ihren Traumberuf gefunden hat und sich mit entsprechendem Engagement als Croupier im Nebenjob und später im Hauptberuf engagiert.
Dabei ist es nicht leicht, wirklich Schritt zu halten, denn die Anforderungen sind beständig hoch. Viele Studenten haben die Spielhalle nicht direkt vor der Haustür und nehmen teils lange Wege in Kauf, um allabendlich vor Ort sein zu können. Das geht natürlich von der Zeit ab, die für das Studium zur Verfügung steht.
Selbiges bleibt auf der Strecke. Wer dann nach den drei Monaten seine Abschlussprüfung nicht besteht, hat nicht nur Zeit, sondern auch Geld umsonst investiert. Zudem fehlen bis dahin wichtige Studieninhalte, die es nun nachzuholen gilt.
Wichtige Info: Was als Nebenjob beginnt, kann zwar zum Hauptberuf werden. Allerdings ist dieser anfängliche Nebenjob zumindest für die Dauer der Ausbildung nicht bezahlt, daher handelt es sich eher um ein Hobby, in das über drei Monate investiert wird. Erst danach zeigt sich, wie es mit diesem Nebenjob weitergehen könnte. Die Jobchancen stehen zwar gut, doch hier sind Durchhaltevermögen, Leistungswillen, Disziplin und ständige Motivation gefragt.
Das Lernziel wurde nicht erreicht!
Viele Schüler kennen die Angst vor den Zeugnissen und fürchten sich davor, dass sie die Klasse nicht bestanden haben. So ähnlich dürfte es den Auszubildenden zum Croupier gehen, die nach zwölf Wochen ihre Prüfung ablegen sollen.
Wenn sie das nicht bestanden haben, können sie die Ausbildung wiederholen, was aber noch einmal einen hohen Invest von Zeit und Geld darstellt.
Nicht für jeden ist es einfach, im Kurs mitzuhalten und so ist die Gefahr, dass es ein Teilnehmer nicht schafft, völlig real und nicht abwegig.
Teilweise scheitern die Bewerber allerdings schon am Einstiegstest und kommen gar nicht erst in die Situation, das Kursziel nicht zu erreichen. Dabei ist für viele die handwerkliche Seite des Berufs kein Problem, weitaus schwieriger ist es, sich die Zahlenkombinationen zu merken.
Eine wichtige Voraussetzung für alle Teilnehmer ist daher ein gutes mathematisches Gedächtnis.
Die Zahlen sind beeindruckend:
- Der Croupier muss rund 180 Zahlenkombinationen kennen.
- Die Studenten lernen dafür täglich eine bis zwei Stunden – neben dem Studium!
- Von anfänglich über 50 Teilnehmern schaffen es nur rund 15 als Croupier im Hauptberuf zu arbeiten.
- 268 Bewerbungen zählt die Spielbank Wiesbaden jährlich.
Weitaus häufiger arbeiten die Studenten dann als Hilfskräfte und nicht als hauptberufliche Croupiers. Nun stellt sich die Frage, ob es dazu einer derart intensiven Ausbildung bedarf? Zumal die Bezahlung als Hilfskraft überaus schlecht ist, denn hier wird in der Branche teilweise von nur 11.200 Euro Bruttoverdienst im Jahr gesprochen. Dies aber bei einer Vollzeitbeschäftigung.
Gute Aussichten auf einen Job
Die Poker-Tische sind anfangs für die frisch geprüften Croupiers noch tabu. Erst nach rund zwei Jahren in der Spielbank dürfen die Croupiers an diese Tische, was die meisten Bewerber aber nicht davon abhält, in die Welt der Glücksspiele hineinzuschnuppern.
Dabei werden diejenigen, die die Ausbildung geschafft haben, wenigstens bezahlt – hier in der Wiesbadener Spielbank verdienen die studentischen Aushilfen zwischen 9,50 und 13,50 Euro pro Stunde, was für einen Studenten viel Geld ist.
Allerdings ist das Gehalt nicht überall so gut, denn üblich ist eigentlich ein sehr geringer Verdienst in der Spielothek. Vor allem im ländlichen Raum sowie im Osten Deutschlands verdienen die Mitarbeiter der Spielhalle vergleichsweise schlecht, sodass sich die Frage stellt, ob sich die Ausbildung mit all ihren Mühen und Strapazen überhaupt für einen derartigen Hungerlohn lohnt.
Die meisten Studenten zielen mit der Ausbildung darauf ab, dass sie danach in der Spielbank bleiben und arbeiten können, wobei sie natürlich auch davon ausgehen, nicht nur sechs oder sieben Euro pro Stunde zu verdienen.
Für ein solch mageres Gehalt würden die meisten Studenten nicht arbeiten gehen, zumal die psychische Belastung bei der Arbeit als Croupier durchaus hoch ist. Unproblematisch ist hingegen die Kleiderordnung und dass sie an mindestens zwei Tagen in der Woche für bis zu zehn Stunden am Spieltisch sitzen müssen.
Die Spielbank Wiesbaden wirbt zudem damit, dass sie die Absolventen des Kurses in der Regel übernimmt und eine Anstellung im Hauptberuf vergibt. Das liegt allerdings vor allem daran, dass nur so wenige überhaupt das Kursziel erreichen.
Außerdem können längst nicht alle gleichberechtigt angestellt werden: Während es für einige Absolventen zum Hauptberuf reicht, der die weitere Fortführung des Studiums unnötig werden lässt, bleiben andere bei einem Nebenjob, den sie früher oder später aus Verdienstgründen aufgeben.