Führungsaufgaben, die nicht delegierbar sind

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Führungsaufgaben sollen laut Arbeits- und Organisationspsychologie delegiert werden, Mitarbeiter sollen mehr Verantwortung übernehmen. Doch auch im Rahmen der New Work ist das nicht unbegrenzt möglich.

Führungsaufgaben einteilen: Seminare zu New Work

New Work heißt nicht, dass sämtliche Führungsaufgaben abgegeben werden oder dass die Führung des Unternehmens künftig in den Händen der Mitarbeiter liegt. Diese können naturgemäß nicht alle Konsequenzen abschätzen oder die Tragweite bestimmter Entscheidungen überblicken.

Auch im Rahmen von New Work müssen bestimmte Führungsaufgaben in der Hand der Vorgesetzten bleiben, das Management muss in den Händen weniger verbleiben. Gute Mitarbeiterführung heißt, die Verantwortung der Angestellten zu erhöhen, ihr aber dennoch Grenzen zu setzen.

Wichtig ist, dass die Führungskräfte den Unterschied zwischen „genau richtig“ und „zu viel“ erkennen, wozu es nun eigens New Work Seminare gibt. Hier lernen Führungskräfte, neue Denkweisen zu verinnerlichen und erfahren, wie sie die Mitarbeitenden für sich gewinnen bzw. zur Mitarbeit anregen. Es ist immer noch eine Kunst, den „Dienst nach Vorschrift“ aus den Köpfen mancher Mitarbeiter zu bekommen und sie dazu zu bewegen, langfristig, nachhaltig und im Sinne des Unternehmens zu handeln.

Führungsaufgaben: Sehr hilfreich ist es, wenn die entsprechenden Seminare wie bei der WBS Akademie online angeboten werden, sodass Reisekosten ebenso entfallen wie ein zu hoher Zeitaufwand. (#01)

Führungsaufgaben: Sehr hilfreich ist es, wenn die entsprechenden Seminare wie bei der WBS Akademie online angeboten werden, sodass Reisekosten ebenso entfallen wie ein zu hoher Zeitaufwand. (#01)

Führungsaufgaben meistern: Jetzt an New Work denken

Der Wandel in der Arbeitswelt ist längst erkennbar und macht ein Überdenken der üblichen Führungsaufgaben nötig. Was muss immer noch in den Händen der Führungskräfte bleiben, was kann eventuell eine Ebene nach unten delegiert werden?

Nicht nur die Anforderungen der Wirtschaft haben sich gewandelt, auch die Bedürfnisse der Arbeitnehmer sind dabei zu berücksichtigen. Die Mitarbeiterführung muss somit erkennen, dass persönliche Wünsche der Mitarbeitenden relevant sind, dass diese versuchen, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privat soll eine höhere Motivation, mehr Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft und damit ein deutliches Umsatzplus für das Unternehmen hervorbringen. Für Unternehmen ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich mit New Work zu befassen, sofern dies noch nicht geschehen ist.

Das macht New Work aus:

  • gilt als Begriff für zukunftsweisende Arbeit
  • ist der Inbegriff innovativer und neu organisierter Arbeit
  • ist eine Frage der richtigen Führung, der Haltung und der Organisationspsychologie
  • Mitarbeiter werden als höchstes Gut des Unternehmens gesehen
  • Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt und bekommen mehr Verantwortung übertragen
  • es geht um moderne Führung auf Augenhöhe
  • Potenzialentwicklung der Mitarbeiter ist wichtig
  • Weiterbildung auf allen Hierarchieebenen ist gefragt
New Work Begründer Prof. Frithjof Bergmann. (#02)

New Work Begründer Prof. Frithjof Bergmann. (#02)

Begründer der New Work-Idee war Prof. Frithjof Bergmann, der der Meinung war, dass nichts die Freiheit eines Menschen so stark einschränke wie die Arbeit und dass die bisherige Arbeitsorganisation ausgedient habe. Daraus entwickelte er seine Überlegungen zur New Work. Um zukunftsfähig bleiben zu können, müssen Unternehmen den Mitarbeitenden einiges bieten.

Schon heute sind Home Office und Co-Workings-Spaces beinahe Normalität geworden. Zudem geht es darum, die Führungsaufgaben zu delegieren und den Mitarbeitern ein hohes Maß an Vertrauen entgegenzubringen. Neue Führungsstile sind gefragt, die Unternehmen und Organisationen auf Dauer voranbringen und jeden Mitarbeiter zu mehr Eigenverantwortung bringen.

Neue Führungsaufgabe: Flüchtende Talente festhalten

Junge Menschen mit sehr guter Ausbildung wollen sich weniger an Firmen binden lassen. Die Talentierten gehen hin, wo es ihnen gefällt, erkunden die ganze Welt und sehen sich als digitale Nomaden durch Unternehmen und Organisationen streifen. Das Management muss dafür Sorge tragen, diese Talente zu finden und zu halten.

Sie sollen geboten bekommen, was sie benötigen und genügend Raum haben, um kreative Ideen zu entfalten. Nicht immer wollen diese Talente wirklich die Karriereleiter „hinauffallen“, doch sie möchten sich verwirklichen können und wollen, dass ihre Ideen Gehör finden.

Viele junge Arbeitende dieser neuen Generation wollen sich nicht binden, sondern übernehmen als Selbstständige oder Freiberufler Projekte, die ihnen gefallen. Sie wollen ihre Freiheit und erreichen damit genau das, was Bergmann mit seiner Theorie zur New Work angedeutet hat.

Das Management eines Unternehmens muss überdies bedenken, dass immer mehr junge Menschen gar nicht an die Karriereleiter denken, sondern vielmehr an die Familie. Sie wollen keine Entscheidung für oder gegen einen dieser beiden Bereiche treffen müssen, sondern wollen, dass beide miteinander vereint werden. Moderne Führungsaufgaben im Sinne der New Work und ihrer Grundsätze berücksichtigen die Work-Life-Balance.

Eine Weiterbildung kann Führungskräften neue Wege aufzeigen und das oben genannte New Work Seminar hilft dabei, die Mitarbeiter dazu zu bewegen, in Zukunft neue Wege zu beschreiten und dennoch im Sinne des Unternehmens zu handeln.

Führungsaufgaben: Das Unternehmen muss dafür sorgen, dass für seine Mitarbeiter Familie und Beruf miteinander vereinbar sind. (#03)

Führungsaufgaben: Das Unternehmen muss dafür sorgen, dass für seine Mitarbeiter Familie und Beruf miteinander vereinbar sind. (#03)

Wirklich alle Führungsaufgaben abgeben?

Es ist eine berechtigte Frage: Wenn alle Führungsaufgaben abgegeben werden, wer braucht dann noch die Führungskraft? Oder sollen die Mitarbeiter die eigene Organisation dann selbst übernehmen? Ganz so einfach, wie es das New Work Konzept darstellt, ist die Situation nicht, denn das Konzept ist nur auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer ausgerichtet.

Die Führungskräfte sowie das Unternehmen selbst stehen hinten an, auch der Markt selbst wird nicht berücksichtigt. Denn: Auch wenn eine Firma nur das Beste für die Angestellten möchte, müssen doch die Kunden im Vordergrund stehen. Sie sollen zufriedengestellt werden, andernfalls werden sie sich in Windeseile bei der Konkurrenz umsehen.

Das bedeutet, dass Arbeitsbedingungen nicht nur durch das Unternehmen vorgeschrieben werden, sondern zum Teil auch marktbestimmt sind. Kritiker sagen daher, dass das Konzept der New Work aus marktwirtschaftlicher Sicht schlimme Folgen haben könne und dass es sich überdies nur zur Anwendung in bestimmten Branchen eigne.

So können zum Beispiel Software-Entwickler oder Autoren auch im Home Office arbeiten, ihre Arbeitszeiten flexibel gestalten und nur bei Bedarf im Büro vorbeischauen. Handwerker oder Bauingenieure hingegen können nicht einfach entscheiden, dass sie an einem Tag zu Hause arbeiten möchten.

Diese Führungsaufgaben dürfen nicht abgegeben werden

Ebenso, wie New Work und das zugrunde liegende Konzept nicht für alle Branchen angewendet werden kann, können auch nicht alle Führungsaufgaben abgegeben werden. Hier stößt New Work an ihre Grenzen und macht deutlich, dass ein Unternehmen auch in Zukunft noch Vorgesetzte, Manager und Führungskräfte braucht.

Führungsaufgaben: Es wird immer Chefs geben, die alle Aufgaben miteinander koordinieren. (#04)

Führungsaufgaben: Es wird immer Chefs geben, die alle Aufgaben miteinander koordinieren. (#04)

Leitungsaufgaben

Zu den wichtigsten Führungsaufgaben im Unternehmen gehört die Leitung. Team, Abteilung und Projekte müssen gesteuert werden, auch die Entwicklung des Unternehmens selbst unterliegt einer gewissen Steuerung. Hier muss eine Person die Führung behalten, die Dinge koordinieren und allem zu einem reibungslosen Ablauf verhelfen. Wenn jeder Mitarbeiter selbst entscheiden würde, wann etwas auf welche Art zu erledigen ist, würde das Unternehmen in einem heillosen Chaos versinken.

Kontrollaufgaben

Bestimmte Kriterien müssen innerhalb eines Unternehmens eingehalten werden. An diese hat sich ein Mitarbeiter zu halten, wenn ein Projekt zur Zufriedenheit der Kunden abgearbeitet wird oder wenn bestimmte Werkstücke hergestellt werden, die passgenau und mit nur geringen Toleranzen zu fertigen sind. Führungskräfte müssen dafür sorgen, dass die Kriterien eingehalten werden und dass ein dazu befähigter Mitarbeiter die Kontrolle der Einhaltung solcher Kriterien übernimmt.

Personalaufgaben

Personalentscheidungen zählen zu den wichtigsten Führungsaufgaben und dürfen nicht delegiert werden. Egal, ob es sich um die Einstellung oder um die Entlassung eines Mitarbeiters handelt, um eine Beförderung oder um den Einsatz eines Angestellten auf einer anderen Position: Wenn hier jeder selbst entscheiden könnte, hätte jede das Gehalt und die Position einer Führungskraft. Es ist unmöglich, Personalaufgaben zu delegieren!

Personalentscheidungen zählen zu den wichtigsten Führungsaufgaben und dürfen nicht delegiert werden. (#05)

Personalentscheidungen zählen zu den wichtigsten Führungsaufgaben und dürfen nicht delegiert werden. (#05)

Gehälter

Gehälter oder Prämien müssen festgelegt werden und basieren auf der Stellung im Unternehmen und auf den persönlichen Leistungen des betreffenden Mitarbeiters. Es kann nicht nur Besserverdiener im Unternehmen geben, worauf es aber zwangsläufig hinauslaufen würde, wenn die Mitarbeiter selbst über ihr Gehalt entscheiden würden.

Strategische Entscheidungen

Die Geschäftsleitung muss die strategische Ausrichtung und die Zukunft des Unternehmens planen. Dazu werden verschiedene Strategien entwickelt, die eine Umsetzung festgelegter Maßnahmen und das Erreichen von Unternehmenszielen ermöglichen. Strategische Entscheidungen sind Führungsaufgaben!

Kundenpflege und –auswahl

Die Beziehungen zu Stammkunden müssen gut gepflegt werden, was Sache des Geschäftsführers oder einer anderen Führungskraft ist. Im Sinne der Verteilung von Aufgaben bei New Work könnte zwar auch eine andere Person den Kontakt zu Kunden halten, doch die meisten Unternehmer legen größten Wert darauf, vom Geschäftsführer oder einer anderen Person aus der Führungsetage betreut zu werden.

Die Verantwortung für Kundenkontakte liegt in der Hand der Führungskraft. (#06)

Die Verantwortung für Kundenkontakte liegt in der Hand der Führungskraft. (#06)

Überwachen der Resultate

Eine Führungskraft vereinbart ein zu erreichendes Ziel mit dem Mitarbeiter. Dieser wiederum muss dafür konkrete Ergebnisse liefern, was durch die Führungskraft zu überwachen ist. Sicherlich kann hier eine Art Qualitätsmanagement zwischengeschaltet werden und es ist auch möglich, eine Person nur mit der Überwachung der Einhaltung von Resultaten zu betrauen. Doch letzten Endes gehört es zu den Führungsaufgaben, die gewünschten Resultate und jede Entscheidung zu überwachen und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten, die dabei helfen, das angestrebte Ziel zu erreichen.


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