Spezialisierte Behandlung für Schlaganfallpatienten: Die Stroke Unit im Klinikum Freising

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Die Stroke Unit im Klinikum Freising besteht seit zwei Jahrzehnten und ist auf die Behandlung von Schlaganfallpatienten spezialisiert. In einem Interview erläutert der Stationsleiter, Dr. Stephan Hofer, die Anzeichen eines Schlaganfalls und die verschiedenen Therapieoptionen, die zur Verfügung stehen. Die Stroke Unit hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und bietet nun telemedizinische Vernetzung sowie verbesserte diagnostische Verfahren an, um eine optimale Versorgung der Patienten sicherzustellen.

Spezialisierte Behandlung für Schlaganfallpatienten – Die Bedeutung von Stroke Units

Die Einrichtung von Stroke Units hat dazu geführt, dass der Schlaganfall als akute Erkrankung, bei der Zeit eine entscheidende Rolle spielt, immer mehr Beachtung findet. Früher wurden Schlaganfallpatienten oft nicht rechtzeitig erkannt und erhielten eine unzureichende Versorgung auf den allgemeinen Stationen. Durch die Schaffung eigener Stationen wurde das Ausmaß der Betroffenheit deutlich und es wurde erkannt, wie wichtig eine spezialisierte Behandlung für Schlaganfallpatienten ist.

Seit der Einrichtung von Stroke Units haben sich neue Behandlungsmöglichkeiten und ein eigener Forschungszweig entwickelt. Die Spezialisierung auf Schlaganfälle hat zu Fortschritten in der medizinischen Versorgung und zu einem tieferen Verständnis dieser Erkrankung geführt. Die erste Stroke Unit in Deutschland wurde bereits im Jahr 1990 eröffnet und legte den Grundstein für die Verbesserung der Behandlung von Schlaganfallpatienten.

Steigende Patientenzahlen in der Stroke Unit durch Überlastung anderer Einrichtungen

Die gestiegene Anzahl von Schlaganfallpatienten in der Stroke Unit im Klinikum Freising resultiert aus verschiedenen Faktoren. Zum einen werden auch Patienten aus anderen Landkreisen behandelt, wenn deren Stroke Units überlastet sind. Darüber hinaus steigt das Lebensalter der Bevölkerung, was zu einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle führt. Ein weiterer Grund ist das gestiegene Bewusstsein in der Bevölkerung, sodass mehr Menschen bei Verdacht auf einen Schlaganfall den Rettungsdienst alarmieren.

Früher wurde ein leichter Schlaganfall oft erst nach mehreren Tagen vom Patienten zum Hausarzt gebracht. Heutzutage erkennen mehr Menschen die Dringlichkeit eines Schlaganfalls und alarmieren sofort den Rettungsdienst, was die richtige Vorgehensweise ist. Ein Schlaganfall ist immer ein medizinischer Notfall, der sofortige ärztliche Hilfe erfordert, um mögliche Komplikationen zu minimieren und die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.

Schlaganfall betrifft nicht nur ältere Menschen, sondern auch Risikogruppen

Menschen jeden Alters können von einem Schlaganfall betroffen sein, nicht nur ältere Menschen. Auch Personen mit angeborenen Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes, Übergewicht oder Vorhofflimmern sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Es ist wichtig, dass Menschen mit diesen Risikofaktoren sich ihrer Gefährdung bewusst sind und entsprechende Vorkehrungen treffen, um das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen und eine gesunde Lebensweise können dabei helfen, das Schlaganfallrisiko zu reduzieren.

Schlaganfall: Unter den Top 5 Diagnosen im Klinikum Freising

Der Schlaganfall ist eine der häufigsten Diagnosen im Klinikum Freising und zählt zu den führenden Todesursachen in Deutschland. Durch verbesserte Behandlungsmöglichkeiten und eine gesteigerte Sensibilisierung der Gesellschaft konnte die Sterblichkeitsrate im Klinikum Freising auf unter fünf Prozent gesenkt werden, im Vergleich zu 30 Prozent vor 20 Jahren.

Plötzliche Muskelschwäche oder Lähmung: Häufiges Symptom eines Schlaganfalls

Ein häufiges Anzeichen für einen Schlaganfall ist eine plötzliche Muskelschwäche oder Lähmung, die sich auf einzelne Muskeln, Muskelgruppen oder eine ganze Körperseite auswirken kann. Zusätzlich können Taubheit, Sprech- und Sprachstörungen sowie Sehstörungen auftreten.

Wenn Sie bei einem Angehörigen plötzliche Muskelschwäche, Lähmungen, Taubheit, Sprech- oder Sprachstörungen oder Sehstörungen bemerken, ist es wichtig, sofort die 112 anzurufen. Diese Symptome können auf einen Schlaganfall hinweisen, der ein medizinischer Notfall ist. Durch den Anruf bei der 112 wird der Rettungsdienst alarmiert, der den Patienten schnell in die Notaufnahme bringen kann, wo eine Diagnose gestellt und gegebenenfalls eine Behandlung eingeleitet werden kann.

Patienten in der Notaufnahme: Untersuchung durch Neurologe oder telemedizinisch

Nach dem Eintreffen mit dem Rettungsdienst werden die meisten Schlaganfallpatienten in der Notaufnahme von einem Neurologen untersucht. Sollte kein Neurologe vor Ort sein, wird der Patient über eine Telemedizinverbindung einem Neurologen in Harlaching oder Regensburg vorgestellt. Anschließend wird in der Regel eine CT-Untersuchung durchgeführt, um eine genaue Diagnose stellen zu können.

Nachdem die Diagnose Schlaganfall gestellt wurde, wird bei Bedarf sofort mit der geeigneten Therapie begonnen. Je nach Schweregrad des Schlaganfalls kann dies eine medikamentöse Thrombolyse oder eine mechanische Gefäßöffnung mittels eines Katheters sein. Das Ziel ist es, das betroffene Blutgefäß im Gehirn zu öffnen und die Durchblutung wiederherzustellen, um mögliche Schäden zu minimieren.

Schlaganfallbehandlung: Öffnung blockierter Blutgefäße durch Medikamente oder Katheter

Bei einem Schlaganfall kommt es zu einem plötzlichen Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn, wodurch das betroffene Gehirnareal seine Funktion verliert. In der Stroke Unit erfolgt eine Behandlung, bei der das verschlossene Gefäß entweder medikamentös durch eine systemische Thrombolyse oder mechanisch mithilfe eines Katheters geöffnet wird. Dadurch wird versucht, den Blutfluss wiederherzustellen und das betroffene Gehirngewebe vor weiteren Schäden zu schützen.

Vor der Verlegung auf die Stroke Unit wird in der Regel in der Notaufnahme eine Gefäßöffnung durchgeführt, um den Blutfluss im betroffenen Gehirnareal wiederherzustellen. Dieser Eingriff erfolgt schnellstmöglich nach der Diagnosestellung, um mögliche Komplikationen zu minimieren.

Frühe Erkennung und Behandlung von Komplikationen auf der Stroke Unit

Die Stroke Unit im Klinikum Freising bietet eine umfassende Versorgung für Schlaganfallpatienten. Neben der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Komplikationen werden auch verschiedene Untersuchungen wie Blutabnahme, Ultraschall und EKG-Monitoring durchgeführt, um die Ursache des Schlaganfalls zu ermitteln. Darüber hinaus wird bereits frühzeitig mit der Rehabilitation begonnen, die Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie umfasst. Dadurch sollen mögliche Langzeitfolgen wie Lähmungen oder Sprachstörungen vermieden werden. Die Stroke Unit im Klinikum Freising legt großen Wert auf eine ganzheitliche Betreuung der Patienten.

Nach der Diagnose und Behandlung des Schlaganfalls erhalten die Patienten auf der Stroke Unit im Klinikum Freising eine umfassende Beratung hinsichtlich ihrer Genesungsprognose. Das medizinische Team erklärt den Patienten und ihren Angehörigen die möglichen langfristigen Auswirkungen des Schlaganfalls und erarbeitet gemeinsam mit ihnen einen individuellen Rehabilitationsplan. Zudem wird auch die Versorgung von Patienten am Lebensende auf der Stroke Unit gewährleistet, um eine ganzheitliche Betreuung sicherzustellen.

Technische Innovationen und strukturelle Veränderungen in der Stroke Unit

Im Laufe der Zeit wurden in der Stroke Unit zahlreiche technische Neuerungen eingeführt, insbesondere im Bereich der Bildgebungsverfahren. Dadurch konnte die Diagnosestellung und Behandlungsplanung weiter verbessert werden. Darüber hinaus wurden auch strukturelle und organisatorische Veränderungen vorgenommen, um den reibungslosen Ablauf und die optimale Versorgung der Patienten sicherzustellen. Hierzu gehören standardisierte Strukturmerkmale wie der Personalschlüssel und die Untersuchungszahlen, die eine effiziente Arbeitsweise ermöglichen.

Die Stroke Unit im Klinikum Freising wurde im Jahr 2021 als telemedizinisch vernetzte Stroke Unit zertifiziert. Diese Zertifizierung gewährleistet, dass alle Abläufe und Prozesse den strengen Qualitätsstandards der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft entsprechen. Durch die telemedizinische Vernetzung können Ärzte und Fachkräfte in Echtzeit auf die Patientendaten zugreifen und so eine schnellere und effektivere Behandlung ermöglichen.

Um sicherzustellen, dass die steigende Anzahl an Schlaganfallpatienten optimal versorgt werden kann, hat das Team der Stroke Unit im Klinikum Freising Verstärkung erhalten. Durch das Wachstum des Teams stehen nun mehr Fachkräfte zur Verfügung, um die Patienten umfassend zu betreuen und ihnen die bestmögliche Versorgung zu bieten.

Spezialisierte Behandlung und schnelle Diagnose: Effektive Versorgung von Schlaganfallpatienten

Die Stroke Unit im Klinikum Freising ist eine spezialisierte Einrichtung, die eine effektive Versorgung für Patienten mit Schlaganfall bietet. Durch die Nutzung spezialisierter Behandlungsmöglichkeiten und eine schnelle Diagnose und Therapie können Komplikationen reduziert und Langzeitfolgen verhindert werden. Die Ärzte und das medizinische Personal sind hoch qualifiziert und auf die Behandlung von Schlaganfällen spezialisiert. Die Stroke Unit arbeitet eng mit anderen Fachabteilungen zusammen, um eine umfassende und ganzheitliche Versorgung der Patienten sicherzustellen.

Durch die Zertifizierung als telemedizinisch vernetzte Stroke Unit werden alle Abläufe und Prozesse im Klinikum Freising auf die hohen Standards der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft überprüft und sichergestellt. Dadurch wird eine optimale Versorgung von Schlaganfallpatienten gewährleistet und ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Behandlung geleistet.

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