Orthodoxe Kirche: Bedeutung, Geschichte und welche Unterschiede es gibt

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Orthodoxe Kirche: Bedeutung, Geschichte und welche Unterschiede es gibt

Das Christentum ist eine weltweit verbreitete Religion mit vielen verschiedenen Glaubensgemeinschaften und Konfessionen. Die orthodoxe Kirche ist eine der großen Konfessionen des Christentums und hat tatsächlich rund 300 Millionen Anhänger weltweit. Sie ist die drittgrößte Gemeinschaft unter den Christen, nach der römisch-katholischen Kirche und den verschiedenen protestantischen Konfessionen.
Die orthodoxe Kirche hat eine lange Geschichte und ist vor allem in Ländern wie Griechenland, Russland, Serbien, Bulgarien und anderen Teilen Osteuropas sowie im Nahen Osten präsent. Sie hat ihre eigenen liturgischen Traditionen, Lehren und Hierarchien, die sich von denen der römisch-katholischen Kirche und der protestantischen Kirchen unterscheiden.
Das Christentum kennt viele Glaubensgemeinschaften, darunter auch die orthodoxe Kirche. Sie zählt rund 300 Millionen Anhänger weltweit und ist die drittgrößte Gemeinschaft unter den Christen.
Orthodoxe Kirche: BedeutungZur Geschichte der „rechtgläubigen Kirche“Die Ursprünge der Spaltung zwischen Katholiken und OrthodoxenDer Glaubensansatz der orthodoxen Christen

Orthodoxe Kirche: Bedeutung

Die orthodoxe Kirche repräsentiert eine christliche Glaubensgemeinschaft und zählt etwa 300 Millionen Gläubige, was sie zur drittgrößten christlichen Gemeinschaft weltweit macht.

Der Begriff „orthodox“ bedeutet sinngemäß „richtige“ Anbetung oder „rechtgläubig“. Dies unterstreicht, dass orthodoxe Christen die heilige Schrift streng und wörtlich auslegen.

Die orthodoxe Kirche hat ihre Hauptverbreitung in Osteuropa, weshalb in ihren Gottesdiensten oft Griechisch oder Russisch gesprochen wird.

Ursprünglich gab es keine wesentlichen Unterschiede zwischen dem katholischen und dem orthodoxen Glauben. Im Laufe der Zeit entstanden jedoch Meinungsverschiedenheiten darüber, wie Gott verehrt werden sollte. Die Anhänger der orthodoxen Kirche betrachten sich daher als die legitimen Erben der ursprünglichen Kirche. Die Frage, wer zuerst da war, bleibt jedoch umstritten.


Zur Geschichte der „rechtgläubigen Kirche“

Der orthodoxe und der katholische Glaube waren einst gleich, es gab kaum Unterschiede unter ihnen. Doch im Laufe der Jahre war man sich uneinig über die Art und Weise, wie Gott verehrt werden sollte. Die orthodoxen Kirchenanhänger sahen sich als die einzig rechtmäßigen Nachfolger der früheren Kirche. Dabei lässt sich nicht genau sagen, welche der beiden Kirchen zuerst da war, denn beide haben sich aus demselben Glauben entwickelt.

Sie trennten sich jedoch vor nur 1000 Jahren voneinander und haben bis heute zwei verschiedene Konfessionen festgelegt. Die Trennung beider entstand, als Byzanz zur Hauptstadt des Römischen Reiches ernannt wurde. Plötzlich war das Reich in zwei Hälften gespaltet und die bisher uneingeschränkte Stellung des Papstes von Rom wurde nicht mehr als vorrangig betrachtet. 1054 wurde der Patriarch von Konstantinopel exkommuniziert, die Spaltung der Kirche war vollendet.

Der Papst in Rom hingegen ernannte sich zum Oberhaupt aller Christen und setzte sich auch über die Gläubigen, die in Byzanz lebten. Dort wiederum sah man den eigenen Patriarchen als höchsten Gläubigen an.

Das Christentum kennt viele Glaubensgemeinschaften, darunter auch die orthodoxe Kirche. (Foto: AdobeStock - AdobeStock 467458419 kl)

Das Christentum kennt viele Glaubensgemeinschaften, darunter auch die orthodoxe Kirche. (Foto: AdobeStock – AdobeStock 467458419 kl)

Was unterscheidet die orthodoxe von der katholischen Kirche?

Trotz der Tatsache, dass die orthodoxe und die katholische Kirche aus einem Glauben entstanden, entwickelten sich doch teils große Unterschiede zwischen den beiden Glaubensgemeinschaften:

  • Orthodoxe Christen

    Sie verehrten Ikonen und Heiligenbilder sehr stark und hielten aufwendige Gottesdienste ab. Sie setzen seit jeher auf Weihrauch, Kerzen und Gesang in der Kirche. Ein Gottesdienst kann lange dauern und nimmt schon mal drei Stunden in Anspruch.

    Außerdem verwenden die orthodoxen Christen den julianischen Kalender, nach dem Weihnachten am 6. und 7. Januar stattfindet. Orthodoxe Christen glauben nicht daran, dass der Papst unfehlbar ist. Und noch ein Unterschied ist bemerkenswert: Orthodoxe Priester und Diakone dürfen heiraten.

  • Katholische Christen

    Die Gottesdienste sind weniger aufwendig und dauern eine kürzere Zeit. Meist sind sie nach spätestens einer Stunde vorüber. Katholiken verwenden den gregorianischen Kalender, nach dem Weihnachten am 24. Dezember ist. Sie glauben an die Unfehlbarkeit des höchsten Kirchenoberhauptes und verbieten es Priestern, zu heiraten. Diese müssen im Zölibat leben.

Auch wenn die orthodoxen Christen die heilige Schrift verehren und nach dieser leben, sind die Regeln der Katholiken doch mitunter deutlich strenger. Gerade was den Umgang mit dem Papst oder das Leben im Zölibat angeht, sind katholische Christen weitaus stärker bestrebt, die selbst auferlegten Gesetze einzuhalten.


Die Ursprünge der Spaltung zwischen Katholiken und Orthodoxen
Die Ursprünge der Spaltung zwischen Katholiken und Orthodoxen
Die Frage nach der chronologischen Reihenfolge zwischen dem katholischen und dem orthodoxen Glauben ist nicht eindeutig zu beantworten.
Allerdings lässt sich erklären, wie es zur Trennung zwischen ihnen kam:
Ursprünglich entwickelten sich sowohl die katholische als auch die orthodoxe Kirche aus demselben Glauben.
Vor beinahe einem Jahrtausend trennten sie sich voneinander und entwickelten sich seitdem zu zwei verschiedenen Konfessionen.
Diese Glaubensspaltung resultierte aus der Entscheidung, Byzanz zur zweiten Hauptstadt des römischen Reiches zu ernennen.
Dies führte zu einer politischen Teilung des Reiches in zwei Hälften.
Die herausragende Stellung des Papstes in Rom wurde zunehmend in Frage gestellt, bis es schließlich im Jahr 1054 zur Exkommunikation des Patriarchen von Konstantinopel kam, was zur Kirchenspaltung führte.
Der Papst in Rom beanspruchte die Rolle des Oberhaupts aller Christen, einschließlich derjenigen, die in Byzanz lebten.
Die Menschen in Byzanz hingegen sahen ihren jeweiligen Patriarchen oder Erzbischof als die höchste religiöse Autorität an.
Dies führte zur Entstehung der beiden unterschiedlichen christlichen Traditionen.
Der Glaubensansatz der orthodoxen Christen
Der Glaube der orthodoxen Christen weist trotz einiger Unterschiede im Wesentlichen keine wesentlichen Unterschiede zum Glauben der katholischen Christen auf.
Die sieben Sakramente der orthodoxen Kirche entsprechen denen der katholischen Kirche: Taufe, Beichte, Firmung, Eheschließung, Krankensalbung, Weihe der Priester und Bischöfe sowie das Abendmahl.
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Die Bibel der orthodoxen Christen besteht ebenfalls aus dem Alten Testament, enthält jedoch zusätzliche Schriften im Vergleich zu den Katholiken. Des Weiteren nehmen Maria und verschiedene Kirchenväter, also Patriarchen aus alter Zeit, einen besonderen Stellenwert im Glauben ein.
Das Glaubensbekenntnis der orthodoxen Kirche fasst ihren Glauben und ihre Selbstwahrnehmung treffend zusammen: „Die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche„.

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