Kirchen: Definition, Arten und was sie unterscheidet

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Kirchen: Definition, Arten und was sie unterscheidet

Wir gehen in die Kirche“, meint nicht nur, dass Gläubige sich an einem Ort zum Gottesdienst versammeln. Unter dem Begriff ist auch die christliche Glaubensgemeinschaft zusammengefasst, die sich in verschiedene Richtungen spaltet.
Der Vatikan hat in einer Erklärung bekannt gegeben, dass auch homosexuelle Paare künftig in der katholischen Kirche gesegnet werden dürfen. Diese Möglichkeit wird in einer Grundsatzerklärung namens „Fiducia supplicans“ (deutsch: Das flehende Vertrauen) festgehalten. Dabei dürfen katholische Geistliche unverheiratete und homosexuelle Paare segnen, solange dies nicht mit einer Eheschließung verwechselt wird. Trotz dieser neuen Regelung bleibt die traditionelle katholische Lehre, die sexuelle Vereinigung ausschließlich in der Ehe von Mann und Frau erlaubt, unverändert.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Segnungen nicht im Rahmen eines Gottesdienstes durchgeführt werden dürfen, da dies voraussetzen würde, dass die gesegnete Verbindung dem göttlichen Schöpfungsplan entspricht. Die Erklärung wurde in mehreren Sprachen veröffentlicht und trägt die Unterschrift des Präfekten der Glaubensbehörde, Kardinal Victor Fernandez, und wurde ausdrücklich von Papst Franziskus genehmigt.
Die Bedeutung des Wortes „Kirche“Unterschiede zwischen katholischem und evangelischem ChristentumDie Orthodoxe Kirche: Eine Übersicht über ihre Geschichte und LehrenGlaube der orthodoxen Christen

Die Bedeutung des Wortes „Kirche“

“Wir gehen in die Kirche“ oder „Wir gehen zur Kirche“: Damit ist in der Regel der Besuch des Gotteshauses und des dort stattfindenden Gottesdiensts bzw. der Andacht gemeint.

Genau genommen stehen die Kirchen aber nicht nur für die einzelnen Gotteshäuser, sondern auch für die Universalkirche und damit für alle Anhänger des christlichen Glaubens.

Sie bilden eine Gemeinschaft um Christus und beten zu Gott. Neben dem Kirchengebäude gibt es daher die gleiche Bezeichnung für den Gottesdienst.

Dies wird auch deutlich, wenn man sich die Bedeutung des Namens anschaut: „Kirche“ stammt vom Griechischen „kyriaka“ was so viel wie „dem Herrn gehörig“ bedeutet.

Auch das Lateinische „ecclesia“ steht für „die Schar der Herausgerufenen“. Das wiederum bedeutet nichts anderes als „Gemeinde“. Kirchen sind daher auch die Menschen, die zu Gott beten und dem Glauben nach von diesem gerufen wurden.

Video: Kirche2go fragt: Was steckt hinter dem Wort Kirche?

Arten und Unterschiede der Kirchen (Video)

Es gibt mehrere verschiedene Kirchen, wobei die Katholiken, die Evangelen und die Orthodoxen die größten Gruppen in Deutschland darstellen.

Die Zahlen verteilten sich entsprechend der Kirchenstatistik von 2020 wie folgt:

  • Katholiken: rund 22,2 Mio.
  • Protestanten: rund 20,02 Mio.
  • Orthodoxe: rund 1,5 Mio.
  • andere: rund 0,9 Mio.

Interessant ist, dass mit den Protestanten die Evangelen gemeint sind. Der neue Begriff ist allerdings nicht mehr neu, sondern rührt noch aus der Zeit Martin Luthers.

„Evangelen“ wird teilweise als abwertend empfunden, weil er als umgangssprachlich gilt. Ebenso sollen Katholiken nicht als „Katholen“ bezeichnet werden.

Video: Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen der evangelischen und der katholischen Kirche?



Unterschiede zwischen katholischem und evangelischem Christentum
Unterschiede zwischen katholischem und evangelischem Christentum
Evangelisch: Die Bibel ist die einzige Quelle für das Wort Gottes.
Katholisch: Neben der Bibel sind auch römische Traditionen und Überlieferungen bindend.
Beichten:
Evangelisch: Sünden werden allein durch den Glauben an Gott und seine Vergebung begnadigt.
Katholisch: Die Beichte von Sünden führt zur Befreiung von ihnen.
Papstamt:
Evangelisch: Die Figur des Papstes findet in der Bibel keine Erwähnung, daher gibt es keine solche Position im evangelischen Glauben.
Katholisch: Der Papst in Rom ist das Oberhaupt der katholischen Kirche und der Nachfolger des heiligen Petrus.
Amtsverständnis:
Evangelisch: Im evangelischen Glauben können sowohl Männer als auch Frauen Bischöfe und Priester sein.
Katholisch: Diese Ämter sind laut der kirchlichen Geschichte nur Männern vorbehalten.
Kirchenverständnis:
Evangelisch: Die evangelische Kirche betrachtet beide Glaubensrichtungen als gleichwertig.
Katholisch: Die katholische Kirche betrachtet sich als die einzig wahre Kirche.
Sakramente:
Evangelisch: Es gibt zwei Sakramente – die Taufe und das Abendmahl.
Katholisch: Es gibt sieben Sakramente – Taufe, Firmung, Abendmahl, Beichte, Ehe, Priesterweihe und Krankensalbung.
Zölibat:
Evangelisch: Die evangelische Kirche erlaubt Vertretern der Ämter die Heirat und lehnt das Zölibat ab.
Katholisch: Im katholischen Glauben ist das Zölibat für Priester, Mönche und Nonnen verpflichtend.
Kirchenarchitektur:
Evangelisch: Evangelische Kirchen sind oft schlicht und einfach gestaltet.
Katholisch: Katholische Kirchen sind häufig prachtvoll mit Kunst und Gold geschmückt.
Abendmahl:
Evangelisch: Beim evangelischen Abendmahl sind alle Getauften eingeladen, und jeder Getaufte darf es leiten. Brot und Wein symbolisieren im Evangelismus den Leib und das Blut Christi.
Katholisch: Das katholische Abendmahl darf nur von einem Priester durchgeführt werden, und es verwandelt sich tatsächlich in den Leib und das Blut von Jesus.
Maria und die Heiligenverehrung:
Evangelisch: Die evangelische Kirche lehnt die Verehrung von Maria und anderen verstorbenen Heiligen ab und gibt die Ehre nur Gott und Jesus.
Diese Unterschiede kennzeichnen die beiden Hauptströmungen des Christentums, die katholische und die evangelische Kirche.
Die Orthodoxe Kirche: Eine Übersicht über ihre Geschichte und Lehren

Video: Die orthodoxe Kirche
Die orthodoxe Kirche ist eine Glaubensgemeinschaft innerhalb des Christentums und zählt etwa 300 Millionen Gläubige, was sie zur drittgrößten christlichen Gemeinschaft macht.
Der Begriff „orthodox“ bedeutet übersetzt „richtige“ Verehrung oder „rechtgläubig“, und die orthodoxen Christen leben die heilige Schrift streng und wörtlich aus.
Die orthodoxe Kirche ist vor allem in Osteuropa beheimatet, weshalb in den Gottesdiensten oft Griechisch oder Russisch gesprochen wird.
Ursprünglich gab es keine Unterschiede zwischen dem katholischen und orthodoxen Glauben, aber im Laufe der Zeit entstand ein Streit darüber, wie Gott verehrt werden sollte.
Die Anhänger der orthodoxen Kirche betrachten sich deshalb als die einzigen rechtmäßigen Nachfolger der alten Kirche.

Glaube der orthodoxen Christen


Video: Kirchen-Knigge: Wie verhalte ich mich in einer orthodoxen Kirche?
Der Glaube der orthodoxen Christen weist trotz einiger Unterschiede im Wesentlichen keine gravierenden Unterschiede zum katholischen Glauben auf.
Die sieben Sakramente der orthodoxen Kirche entsprechen denen der katholischen Kirche, darunter die Taufe, Beichte, Firmung, Eheschließung, Krankensalbung, Weihe von Priestern und Bischöfen sowie das Abendmahl.
Die Bibel der orthodoxen Christen umfasst das Alte Testament und enthält sogar zusätzliche Schriften im Vergleich zu den Katholiken.
Darüber hinaus spielen Maria und verschiedene Kirchenväter, also wichtige Patriarchen aus der Vergangenheit, eine besondere Rolle im orthodoxen Glauben.
Das Glaubensbekenntnis der orthodoxen Kirche fasst ihren Glauben und ihre Selbstwahrnehmung prägnant zusammen: „Die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche“.

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