Beruflicher Erfolg beginnt mit körperlicher Fitness – Was Sportler dem Arbeitsmarkt voraushaben

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Körperliche Fitness und beruflicher Erfolg stehen in einem direkten Zusammenhang, den die moderne Arbeitswelt zunehmend anerkennt. Im Jahr 2023 gab es in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 23,92 Millionen Personen, denen körperliche Fitness sehr wichtig war¹, was verdeutlicht, wie stark das Bewusstsein für die Bedeutung körperlicher Leistungsfähigkeit gewachsen ist. Während traditionell fachliche Qualifikationen als primäre Erfolgsfaktoren galten, zeigen aktuelle Studien und Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, dass sportlich aktive Menschen systematische Vorteile gegenüber ihren weniger aktiven Kollegen besitzen.

Die wissenschaftlich belegten Vorteile sportlicher Menschen im Beruf

Die Forschung zur Verbindung zwischen Sport und beruflichem Erfolg liefert eindeutige Ergebnisse. Menschen, die regelmäßig trainieren, sind körperlich, psychisch und geistig fitter. Das ergab eine Studie von Prof. Dr. Russell Clayton von der Saint Leo University in Florida im Jahr 2014². Diese ganzheitliche Fitness übersetzt sich direkt in berufliche Leistungsvorteile, die weit über die reine körperliche Komponente hinausgehen.

Besonders bemerkenswert ist die Stressresistenz sportlicher Menschen. Trainierte Menschen gehen mit Stresssituationen gelassener um, denn ihr Körper schaltet nicht so rasch in den Stressmodus wie bei Untrainierten. Diese Gelassenheit stärkt ihr Selbstbewusstsein und macht sie in Verhandlungen erfolgreicher. In einer Zeit, in der 51 Prozent der Befragten eine hohe Arbeitsbelastung als Stressgrund angaben³, verschafft diese Eigenschaft sportlichen Arbeitnehmern einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Die neurologischen Auswirkungen regelmäßiger körperlicher Aktivität sind ebenfalls beeindruckend. Schon 10 Minuten einfaches Spazierengehen reichen aus, um unsere Neuronen besser zu vernetzen und die Gedächtnisleistung zu erhöhen, erklärt Prof. Michael Yassa, Neurobiologe an der Universität Irvine. Diese direkten Auswirkungen auf die kognitive Leistungsfähigkeit machen sich in verbesserter Konzentration, schnellerer Problemlösung und erhöhter Kreativität bemerkbar.

Marathon-Manager: Wenn Führungskräfte Sport zu ihrem Erfolgsprinzip machen

Die Führungsetagen deutscher und internationaler Unternehmen zeigen eine bemerkenswerte Tendenz zum Ausdauersport. Virgin-Chef Richard Branson steht seit Jahren um fünf Uhr morgens auf, um sich beim Tennis, Kitesurfen oder Schwimmen den Puls hochzutreiben. Bei Ex-Metro-Chef Hans-Joachim Körber klingelt der Wecker vor vier Uhr, damit genug Zeit für Pilates oder Jogging vor der Arbeit bleibt. Ähnlich handhaben es Apple-Chef Tim Cook, Oracle-Chef Marc Hurd oder Starbucks-CEO Howard Schultz.

Diese Beobachtung ist keineswegs zufällig. Während 10% der Führungskräfte Ausdauersport wie Marathon oder Triathlon machen, sind es im Rest der Bevölkerung ganze 0,2%. Die Ursachen für diese Überrepräsentation liegen in den spezifischen Eigenschaften, die sowohl für den Ausdauersport als auch für Führungsaufgaben erforderlich sind: Disziplin, Ausdauer, Zielorientierung und die Fähigkeit, auch bei Widrigkeiten durchzuhalten.

Jochen Spethmann, Chef von LSH, dem zweitgrößten Teeproduzenten Europas, beschreibt seinen Morgenlauf als „den ersten Sieg des Tages“. Nachdem er zehn oder 15 Kilometer an der Alster hinter sich gebracht hat, fühlt er sich gewappnet fürs Geschäft: „Dann bin ich voll Energie, kann mit Stress besser umgehen und schaffe auch mehr als an anderen Tagen“. Diese Erfahrung teilen viele Führungskräfte und nutzen Sport bewusst als Instrument zur Leistungssteigerung.

Sportler vs. Nicht-Sportler: Messbare Unterschiede im Arbeitsverhalten

Die Unterschiede zwischen sportlich aktiven und inaktiven Arbeitnehmern sind nicht nur subjektiv wahrnehmbar, sondern auch objektiv messbar. Generell haben aktive Mitarbeiter weniger Fehltage, weil sie weniger anfällig für Herz-Kreislauf-Beschwerden, Rückenschmerzen oder psychische Krankheiten sind. Dieser Aspekt wird für Arbeitgeber zunehmend wirtschaftlich relevant, da Fehlzeiten direkte Kosten verursachen und die Produktivität beeinträchtigen.

Darüber hinaus zeigen sportliche Menschen bessere Eigenschaften in der Teamarbeit und Kommunikation. Mannschaftssportarten fördern soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit und Kommunikation. Diese Fähigkeiten sind auch im Berufsleben essentiell, insbesondere in projektorientierten oder kollaborativen Arbeitsumgebungen. Die Fähigkeit, gemeinsame Ziele zu verfolgen und Konflikte konstruktiv zu lösen, wird durch sportliche Aktivitäten systematisch trainiert.

Die Resilienz-Dividende: Wie Sport die Widerstandsfähigkeit erhöht

Eine der wertvollsten Eigenschaften, die Sport vermittelt, ist Resilienz – die Fähigkeit, Rückschläge zu verkraften und gestärkt daraus hervorzugehen. In dem für die Studie erhobenen „Resilienzbarometer, das die Fähigkeit widerspiegelt, Rück- und Fehlschläge zu verkraften, erreicht die Gesamtbevölkerung gerade einmal einen Wert von 20, während es bei Topmanagerinnen satte 52 und bei Spitzensportler gar 71 Prozent sind.

Diese erhöhte Widerstandsfähigkeit resultiert aus der systematischen Konfrontation mit Herausforderungen, Niederlagen und der Notwendigkeit zur kontinuierlichen Verbesserung, die Sport mit sich bringt. Im beruflichen Kontext übersetzt sich diese Eigenschaft in eine größere Bereitschaft, Risiken einzugehen, innovative Lösungen zu entwickeln und auch bei Misserfolgen nicht aufzugeben.

Gesundheitsmanagement als Karrierefaktor

Die Bedeutung körperlicher Fitness am Arbeitsplatz geht über die individuelle Leistungsfähigkeit hinaus. 64 Prozent der Befragten treiben Sport, und Unternehmen erkennen zunehmend die Vorteile einer sportlich aktiven Belegschaft. Firmenfitness ist seit ein paar Jahren auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Teambuilding, Networking und Gesunderhaltung sind gleich drei Aspekte, die in den Erwägungen der Unternehmen eine Rolle spielen.

Diese Entwicklung wird durch die demografischen Veränderungen und den Fachkräftemangel verstärkt. Unternehmen, die gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter anziehen und halten möchten, investieren vermehrt in Gesundheitsprogramme und bewerten körperliche Fitness als positives Auswahlkriterium bei Bewerbungen.

Praktische Umsetzung: Sport als Karriereinvestment

Für Berufstätige, die ihre Karrierechancen durch Sport verbessern möchten, ist die strategische Herangehensweise entscheidend. Wer Sport und Beruf erfolgreich kombinieren möchte, muss auch ein Organisationstalent sein. Die Fähigkeit, Training und Arbeit zeitlich zu koordinieren, ist selbst ein wertvoller Skill, der sich positiv auf die berufliche Leistung auswirkt.

Ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor ist dabei die Ernährung. Sie liefert nicht nur die nötige Energie für den Arbeitsalltag und das Training, sondern beeinflusst auch Konzentrationsfähigkeit, Regeneration und allgemeines Wohlbefinden. Besonders in herausfordernden Phasen – sei es bei beruflichem Stress oder sportlicher Belastung – macht die richtige Nährstoffzufuhr einen spürbaren Unterschied. Wie diese Tipps & Tricks gut zeigen kann eine gezielte Ernährungsstrategie nicht nur die Leistungsfähigkeit steigern, sondern auch die Motivation langfristig erhalten. Die Kombination aus Bewegung und ausgewogener Ernährung schafft somit die Grundlage für nachhaltigen Erfolg – sowohl beruflich als auch persönlich.

Die Zukunft gehört den fitten Arbeitnehmern

Es kommt also nicht von ungefähr, dass seit einigen Jahren die Sportlichkeit ein wichtiges Kriterium bei der Vergabe eines Jobs ist. In Japan etwa geben Arbeitnehmer nur zu gerne in ihrer Bewerbung an, dass sie Marathon laufen oder in einer Fußballmannschaft spielen. Kein Wunder, gelten Ausdauersportler doch als zielorientiert, Mannschaftssportler als teamfähig und tolerant.

Diese Entwicklung wird sich voraussichtlich verstärken, da die Anforderungen an Flexibilität, Stressresistenz und kontinuierliches Lernen in der modernen Arbeitswelt weiter steigen. Eine weitere Studie aus dem Journal of Labor Research deutet darauf hin, dass Arbeitnehmer, die regelmäßig sportlich aktiv sind, im Durchschnitt höhere Gehälter verdienen.

Fazit: Sport als Schlüssel zum beruflichen Erfolg

Die Evidenz ist überwältigend: Körperliche Fitness ist weit mehr als ein privates Hobby – sie ist ein strategischer Karrierefaktor. Sportlich aktive Menschen bringen systematische Vorteile mit sich, die sich in verbesserter Stressresistenz, höherer kognitiver Leistungsfähigkeit, besserer Teamfähigkeit und größerer Resilienz manifestieren. Die Führungsetagen erfolgreicher Unternehmen sind bereits überdurchschnittlich stark von sportlich aktiven Menschen besetzt, was die praktische Relevanz dieser Erkenntnis unterstreicht.

Für Arbeitnehmer bedeutet dies eine klare Handlungsempfehlung: Die Investition in körperliche Fitness ist gleichzeitig eine Investition in die berufliche Zukunft. Unternehmen sollten diese Erkenntnisse nutzen und sowohl bei der Personalauswahl als auch bei der Mitarbeiterentwicklung verstärkt auf gesundheitsfördernde Maßnahmen setzen. In einer Zeit, in der Humankapital der entscheidende Wettbewerbsfaktor ist, werden diejenigen erfolgreich sein, die das Potenzial ihrer Mitarbeiter ganzheitlich – körperlich und geistig – fördern und fordern.

Quellenverzeichnis:

¹ IfD Allensbach (2023): Anzahl der Personen in Deutschland, denen körperliche Fitness sehr wichtig ist, von 2019 bis 2023. Statista.

² Clayton, R. (2014): Studie zur Verbindung von körperlicher Fitness und beruflicher Leistung. Saint Leo University, Florida.

³ Wirtschaftswoche (2017): Körperliche Fitness: Sport verhilft zu mehr Erfolg im Beruf. Studie zu Stressfaktoren in der Arbeitswelt.

⁴ Yassa, M.: Neurologische Auswirkungen von körperlicher Bewegung auf die Gedächtnisleistung. Universität Irvine, Kalifornien.

⁵ Selbst-Management.biz (2022): Wie du durch Sport beruflich erfolgreich wirst – Statistik zu Ausdauersport bei Führungskräften.

⁶ Business and More: Vorteil durch Fitness – Warum Sportler im Beruf erfolgreich(er) sind. Studie zu Fehlzeiten sportlicher Mitarbeiter.

⁷ Die Wirtschaft (2021): Erfolg in Management und Sport – Resilienzbarometer-Studie von Marketagent und Leitbetriebe Austria.

⁸ Wirtschaftswoche (2017): Körperliche Fitness: Sport verhilft zu mehr Erfolg im Beruf. Befragung zur Sportaktivität von Arbeitnehmern.

⁹ CLM GmbH: Ist Sportlichkeit die Basis für Erfolg im Beruf? Verweis auf Journal of Labor Research-Studie zu Gehältern sportlicher Arbeitnehmer.

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