Arbeitsplatzverluste erhöhen Transferleistungen und Langzeitarbeitslosigkeit ohne Abgabenentlastung deutlich spürbar

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Die vier Verbände BGL, BPEX, BWVL und DSLV warnen vor überproportionalen Mindestlohnerhöhungen, da diese zu verstärkter Automatisierung in Logistik und Transport führen können. Bis zu 30 Prozent der gering- oder nicht-qualifizierten Stellen seien bedroht. Einseitige Lohnerhöhungen gefährdeten dadurch Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit und Kaufkraft. Entscheidend seien die bisherigen Lohnentwicklungstrends, der technische Fortschritt und die Belastung durch Steuern und Sozialabgaben als Rahmenbedingungen für eine ausgewogene Mindestlohnpolitik. Steuer- und Abgabenentlastungen sind dafür umfassend zu erwägen.

Verbände betonen: Koordinierter Mindestlohn stärkt Kaufkraft und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig

Die vier Branchenverbände BGL, BPEX, BWVL und DSLV sprechen sich dafür aus, dass eine Mindestlohnkommissionserhöhung immer unter Berücksichtigung allgemeiner Lohnentwicklung, Produktivitätsfortschritte und bestehender Tarifverträge beschlossen wird. Nur so bleibe das Mindestlohnsystem im deutschen Wirtschaftsmodell wirksam, indem es die Wettbewerbsfähigkeit wahrt und gleichzeitig Anreize für Beschäftigungsaufbau schafft. Darüber hinaus sehen die Verbände in der Stärkung der Sozialpartnerschaft einen Schlüssel für nachhaltige Arbeitsmarktentscheidungen. Eine kontinuierliche Debatte zwischen Sozialpartnern hielten sie für essenziell.

Deutschland besitzt bereits vierthöchsten EU-Mindestlohn – weiter Anstieg schädlich

Mit einer Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro würde sich der Anstieg seit 2021 von aktuell 34,9 auf 57,9 Prozent ausweiten. Wirtschaftsverbände mahnen, dass diese Dimension von Steigerung kaum durch Produktivitätsfortschritte ausgeglichen werden kann. Als bereits viertgrößter Mindestlohn in der EU wird eine weitere Erhöhung als Wettbewerbsrisiko betrachtet. Vor allem exportorientierte und lohnintensive Sektoren befürchten Marktanteilsverlust und steigenden Kostendruck. Kleinunternehmen fordern abgestimmte Lohnzonen, um Tarifspielräume und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Automatisierung ersetzt vor allem deutlich geringqualifizierte Arbeitskräfte im Niedriglohnbereich

Ein signifikanter Anstieg der Personalkosten zwingt Firmen dazu, vermehrt auf automatisierte Systeme zu setzen. Vor allem geringqualifizierte Tätigkeiten sind betroffen, da sie sich leicht durch Maschinen ersetzen lassen. Verbände sehen den möglichen Verlust von bis zu 30 Prozent der Niedriglohnstellen und warnen vor einem dramatischen Abbau von Beschäftigungschancen für betroffene Arbeitnehmer. Ohne flexible und bezahlbare Qualifizierungsangebote verschlimmert sich die Situation langfristig in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht und deutlich existentiell bedrohlich bleiben.

Gefahr langfristiger Arbeitslosigkeit steigt durch höheren Mindestlohn ohne Kompensation

Dem Sozio-oekonomischen Panel zufolge zählen in Deutschland rund 4,7 Millionen Menschen zu den Beschäftigten ohne Berufsabschluss. Fällt ihre Position im Arbeitsmarkt weg, erhöht sich der Kreis derer, die auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind, was das Finanzsystem zusätzlich belastet. Eine Anhebung des Mindestlohns ohne begleitende Steuer- und Abgabensenkung führt zu unverhältnismäßig geringen Nettozuwächsen und erhöht langfristig die Zahl Langzeitarbeitsloser, womit der gesellschaftliche Zusammenhalt leidet. Strukturelle Risiken wachsen die soziale Kohäsion sinkt.

Steigende Mindestlöhne senken Ausbildungsanreiz durch marginalen Abstand zum Einstiegseinkommen

Die Erhöhung des Mindestlohns im unteren Entgeltsegment setzt eine Kettenreaktion in Gang: Höher entlohnte Arbeitsplätze passen ihre Bezüge an, um angemessene Lohnabstände zu wahren, was in steigenden Preisen mündet und Inflationsdruck aufbaut. Bei einem Bruttowachstum von 17 Prozent verbleiben nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben lediglich neun Prozent Nettozuwachs. Die knapp bemessenen Übergänge zwischen Mindest- und Einstiegslöhnen schwächen darüber hinaus die Attraktivität beruflicher Ausbildungen merklich. Unternehmen analysieren alternative Kostensenkungsstrategien proaktiv.

Preiserhöhungen stoßen an Grenzen und belasten Mittelstand ohne Produktivitätssteigerung

Während wirtschaftlicher Schwächephasen bleibt die Preissetzungsmacht von Betrieben gegenüber Endverbrauchern limitiert, wodurch Kostendruck primär intern absorbiert werden muss. Gelingt es nicht, Produktivität entsprechend zu steigern, steigt das Risiko von Firmenaufgaben und die Marktstruktur tendiert zur Konzentration größerer Anbieter. Besonders der Mittelstand spürt dabei eine verschärfte Belastung. Die Verbände warnen davor, dass überhöhte Mindestlohnforderungen die Tarifautonomie unterminieren und staatliche Regulierung die Sozialpartnerschaften schwächt. Eine ausgewogene Lohnentwicklung mit Produktivitätsfortschritten ist dringend unerlässlich.

Mindestlohnhöhe an Produktivität koppeln und Unternehmen dauerhaft entlasten wirkungsvoll

Mit Blick auf Lohnfindung bestehen die Verbände auf einer autonomen Besetzung von Tarif- und Sozialpartnern in der Mindestlohnkommission, frei von politischer Steuerung. Sie setzen sich für maßvolle Senkungen bei Steuern und Sozialabgaben ein, um insbesondere kleine und mittelständische Betriebe zu entlasten. Der Mindestlohn soll an technische Innovationen und Produktivitätsfortschritte gekoppelt werden. Abgerundet wird der Vorschlag durch konkrete Infrastrukturinvestitionen sowie einen gezielten Abbau von Arbeitsrechtsbürokratie. Damit zielen sie auf nachhaltiges Wachstum.

Verbände präsentieren praktikable Ansätze für faire, nachhaltige, produktive Mindestlohnregelungen

Ein Mindestlohnkonzept, das gleichermaßen Tarifautonomie respektiert und Produktivitätssteigerungen berücksichtigt, legt die Basis für fairen Wettbewerb und eine stabile Kaufkraftentwicklung. Bei Beachtung der definierten Rahmenbedingungen lassen sich Beschäftigungsanreize erhalten, Arbeitsplätze langfristig sichern und der gesellschaftliche Zusammenhalt stärken. Die Verbände haben hierzu praxisnahe Forderungen formuliert, die eine nachhaltige Mindestlohnpolitik ermöglichen und zugleich die Tarifpartnerschaften respektieren sowie die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen sichern. unter Berücksichtigung aktueller Makrodaten und langfristiger wirtschaftspolitischer Ziele effektiv, ausgewogen, zukunftsgerichtet.

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